Suchen
Atommüll aus Würgassen nach Grafenrheinfeld
Begründet wird die Massnahme damit, dass am rückgebauten AKW Würgassen keine Zwischenlagerkapazitäten verfügbar seien.
Anstatt in Würgassen die notwendigen, strahlungsabschirmenden Lagergebäude zu errichten, will PreussenElektra den schwach- und mittelradioaktiven Müll per LKW durch die Republik auf die Reise schicken. Aus Sicht des SWAB ist dies nicht mit dem Gebot der Strahlenminimierung zu vereinbaren.
Die Transporte bergen ein erhöhtes Unfallrisiko und das Risiko erhöhter Strahlenbelastung für die Bevölkerung. Es ist sehr bedenklich, dass dies von PreussenElekra und den zuständigen Behörden in Kauf genommen wird.
Transporte mit hochradioaktivem Atommüll soll es in Deutschland erst wieder geben, wenn dieser so sicher wie möglich endgelagert werden kann. Doch auch schwach- und mittelradioaktiver Müll ist radioaktiv strahlend, auch davon geht radioaktive Belastung für Mensch und Umwelt aus. Da es keine Grenze gibt, unterhalb derer Strahlung mit Sicherheit ungefährlich für den menschlichen Organismus ist, mutet der geplante Atommüll-Tourismus unsinnig und fahrlässig an. Auch vor dem Hintergrund, dass bereits weitere Transporte mitgedacht werden. Die Lagergenehmigung für das AZR genannte „Abfall-Zwischenlager“ in Grafenrheinfeld sieht vor, dass bis zu 20 % des Einlagerungvolumens mit Atommüll von anderen AKW-Standoerten von PreussenElektra bestückt werden können - allerdings für einen „begrenzten Zeitraum“. Von maximal 10 Jahren ist die Rede. Sollte das eingehalten werden, stünden also nach spätestens 10 Jahren erneut fragwürdige Transporte an. Sollte das umstrittene Zentrallager in Würgassen tatsächlich erstellt werden, könnte dann die Rückreise des Strahlenmülls tatsächlich wieder nach Würgassen führen! Um von dort - sollte Schacht Konrad tatsächlich irgendwann als Endlagerstätte für schwach- und mittelradioaktiven Müll zur Verfügung stehen - in das alte Bergwerk transportiert zu werden.
Verantwortlichen Umgang mit Weitblick kann das SWAB darin nicht erkennen - doch genau das wäre für den Umgang mit den gefährlichen Stoffen erforderlich!
Das Risiko wird der Bevölkerung aufgebürdet.
Atommülltransporte nach Grafenrheinfeld
Weitere Atommüll-Transporte + weiterer Atommüll nach Grafenrheinfeld
Das Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft reagiert mit Sorge auf die Ankündigung der geplanten Einlagerung externer schwach- und mittelradioaktiver Atom-Abfälle in das Grafenrheinfelder Atommüll-Lager BeHa.
Laut Genehmigung dürfen 20 % des bewilligten Inventars aus Fremdabfällen bestehen, d.h. es können 20 % mehr dieses Atommülls eingelagert werden, als beim AKW-Betrieb angefallen waren.
Der Bevölkerung und den betroffenen ArbeitnehmerInnen wird diese zusätzliche Strahlenbelastung zugemutet.
Der Atommüll soll vom AKW-Standort Würgassen kommen, das sich im Rückbau befindet. Irritierend ist dabei, dass der Standort Würgassen über ein eigenes Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle verfügt. Weshalb wird der Atommüll nicht dort eingelagert? Bzw. weshalb soll er nicht dort verbleiben? Sollte es bereits voll sein? Das wäre ein Hinweis auf eklatante Planungsfehler.
Oder steht es dem dort von der BGZ geplanten Logistikzentrum im Wege und soll deshalb geräumt werden?
Da keine Konditionierungsanlagen an den einzelnen Atommüll-Entstehungsstandorten eingerichtet wurden, plant man ein zentrales Eingangs- bzw. Bereitstellungslager für die gesamte Menge an schwach- und mittelradioaktiven Abfällen, um diese zu konditionieren und zur endgültigen Langzeitverwahrung nach Schacht Konrad (soll 2027 betriebsbereit sein) zu transportieren. Schacht Konrad steht wegen großer Zweifel an seiner Eignung in heftiger Kritik - Kritik gibt es auch am geplanten Logistik-Zentrum. Dieses soll ebenfalls 2027 in Betrieb gehen, laut BGZ-Sprecher Hendrik Kranert sei man derzeit um ca. ein Jahr in Verzug. Ein TÜV-Gutachten hat bescheinigt, dass ein Eingangslager in dieser Dimension und Ausführung nicht zwingend notwendig ist. Es gibt noch keine endgültige Entscheidung des Bundesumweltministeriums für das Logistikzentrum Würgassen. Möglicherweise wird es - wie von den Kritikern gefordert - ein transparentes Auswahlverfahren geben - was die Standort-Festlegung aufheben würde.
Rückbau AKW Grafenrheinfeld/Atomkraft als "nachhaltige Energiequelle"
Aktuelle Stellungnahme des Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft (SWAB) zum Rückbau des AKW Grafenrheinfeld und zur Diskussion um die geplante Einstufung von Atomkraft als „nachhaltige“ Energiequelle (Taxonomie)
Rückbau des AKW Grafenrheinfeld:
Es ist bedauerlich und unverständlich, dass die Rückbau-Massnahmen offensichtlich auch zukünftig ohne umfassende transparente Information und Einbeziehung von Verbänden, BIs und interessierter Öffentlichkeit stattfinden sollen. Bislang wurden die Forderungen zur Einrichtung eines „runden Tisches“ von den Verantwortlichen leider ignoriert. Über die Medien werden Informationshäppchen verteilt - z.B., dass die Kühltürme nicht am Ende des Abbaus eingerissen werden, sondern bereits in wenigen Jahren kontrolliert gesprengt werden sollen. Es erschliesst sich allerdings in keiner Weise, inwiefern ein derartiges Spektakel von Vorteil sein könnte. Möglicherweise gibt es den auch nicht, und das Vorhaben muss als reine Symbolpolitik eingeschätzt werden?
Weiterlesen: Rückbau AKW Grafenrheinfeld/Atomkraft als "nachhaltige Energiequelle"
Resolutionen gegen geplante Atommüll-Transporte von Würgassen nach Grafenrheinfeld
Laut Medien-Berichten haben sich bereits mehrere Gemeindegremien aus der Umgebung des AKW Grafenrheinfeld in Resolutionen gegen geplante Atommülltransporte vom AKW-Standort Würgassen nach Grafenrheinfeld ausgesprochen. Das Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft (SWAB) begrüßt, dass sich die Ratsmitglieder mit den Gefahren und Risiken auseinandersetzen, die von Atommüll ausgehen, und der Sicherheit und Gesundheit der Bevölkerung absoluten Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen einräumen.
Weiterlesen: Resolutionen gegen geplante Atommüll-Transporte von Würgassen nach Grafenrheinfeld
Atommüll aus Würgassen
Im November 2020 wurde bekannt, dass der AKW-Betreiber PreussenElektra die Umlagerung von schwach- und mittelradioaktivem Atommüll aus dem Betrieb des AKW Würgassen an einen anderen Standort plant - und dass dafür das Atommülllager BeHa / AZR in Grafenrheinfeld in Frage käme.
Das Schweinfurter Aktionsbündnis (SWAB) gegen Atomkraft (SWAB) hat dieses Vorhaben bereits in einer Pressemitteilung vom 13. November 2020 kritisiert (diese wurde am 14.11.2020 bei in-und-um-schweinfurt veröffentlicht und am 16.11.2020 von BR 24 aufgegriffen), da Atommülltransporte generell vermieden werden müssen: wegen des Unfallrisikos, wegen der Strahlenbelastung. SWAB hatte auch auf die besondere Unsinnigkeit der Planungen hingewiesen: diese radioaktiven Stoffe sollen nach spätestens 10 Jahren wieder zurück transportiert werden, da dann auf dem Gelände des ehemaligen AKW Würgassen ein „Logistikzentrum“ - also eine Art Eingangslager - für das geplante Endlager für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll, Schacht Konrad, entstanden sein soll.