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Lesung "Das Wunder von Gorleben"
Am 18.Oktober hat Wolfgang Ehmke auf Einladung von SWAB und BN bei Collibri aus seinem neuen Buch „Das Wunder von Gorleben“ gelesen. Spannend, informativ und unterhaltsam war das.
Wolfgang berichtete über die politischen Hintergründe und Verflechtungen, den aktiven Widerstand der Bevölkerung im Wendland, die sich gegen das geplante Endlager für hochradioaktiven Atommüll in Gorleben gewehrt hat, Castorproteste, wie die AktivistInnen, die für ihre Grundrechte eingetreten sind, kriminalisiert wurden und sieht da eine Parallele zum heutigen Umgang mit KlimaaktivistInnen.
2020 das Aufatmen: beim neu gestarteten Endlagersuchverfahren erfolgte die wissenschaftliche Einstufung des Salzstocks als ungeeignet für die dauerhafte Verwahrung des hochradioaktiven Erbes der Atomindustrie. Obwohl es nie ein Endlager in Gorleben gegeben hat, steht dort sowohl ein Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle als auch ein Brennelementelager mit (113!) Castorbehältern - wie bei uns in Grafenrheinfeld. Er warnte vor "Atommüll-Rassismus“, der aufflackert, wenn lediglich Einsatz gegen „Fremd“-Müll gezeigt wird. Die Atommüll-Problematik müsse generell in den Blick genommen werden, dafür brauche es ein neues Zwischenlagerkonzept, Aufmerksamkeit und bürgerliches Engagement. Interessant waren auch die ergänzenden Passagen aus dem Buch „Der Kastor Kommt!“.
Ein Tipp: Bei Collibri gibt es noch einige Exemplare von „Das Wunder von Gorleben“.
Weitere Infos unter: BI Lüchow-Dannenberg
Diplom-Physikerin Oda Becker stellt Zwischenlager-Studie in Schweinfurt vor
Dienstag, 28.November 2023, Naturfreundehaus Friedrich-Ebert-Str. 1 in Schweinfurt, Beginn 19.00 Uhr
Diplom-Physikerin Oda Becker referiert über ihre aktuelle Studie „Aktuelle Probleme und Gefahren bei deutschen Zwischenlagern für hoch-radioaktive Abfälle.“, die sie im Auftrag des BUND erstellt hat. Die zu erwartende erhebliche Verlängerung der bisher genehmigten Lagerdauer hat Auswirkungen auf die Sicherheit der gelagerten Behälter und radioaktiven Stoffe - auch am stillgelegten AKW Grafenrheinfeld.
Reparatur- und Inspektionsmöglichkeiten fehlen. Eine ausreichende Sicherheit wird durch die bisher geplanten Aktivitäten nicht gewährleistet. Hinzu kommen noch eine mögliche Gefährdung durch potenzielle Terrorangriffe und die möglichen Auswirkungen durch kriegerische Auseinandersetzungen. Insgesamt ist eine Neubewertung des Zwischenlager-Konzeptes dringend erforderlich.
Autor Horst Hamm zu Gast bei Collibri - „Uran - das unheimliche Element"
Am 22. August fand in der Buchhandlung Collibri die Veranstaltung „Uran - das unheimliche Element“ statt, zu der die BN-Kreisgruppe Schweinfurt, das Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft und die Nuclear Free Future Foundation eingeladen hatten. Referent war Umweltjournalist und Autor Horst Hamm, der sich für die Entwicklung und Produktion des 2019 erstmals erschienenen „Uranatlas“ intensiv mit Uran und Uranbergbau auseinandergesetzt hat.
Atommüll aus Würgassen nach Grafenrheinfeld
Begründet wird die Massnahme damit, dass am rückgebauten AKW Würgassen keine Zwischenlagerkapazitäten verfügbar seien.
Anstatt in Würgassen die notwendigen, strahlungsabschirmenden Lagergebäude zu errichten, will PreussenElektra den schwach- und mittelradioaktiven Müll per LKW durch die Republik auf die Reise schicken. Aus Sicht des SWAB ist dies nicht mit dem Gebot der Strahlenminimierung zu vereinbaren.
Die Transporte bergen ein erhöhtes Unfallrisiko und das Risiko erhöhter Strahlenbelastung für die Bevölkerung. Es ist sehr bedenklich, dass dies von PreussenElekra und den zuständigen Behörden in Kauf genommen wird.
Transporte mit hochradioaktivem Atommüll soll es in Deutschland erst wieder geben, wenn dieser so sicher wie möglich endgelagert werden kann. Doch auch schwach- und mittelradioaktiver Müll ist radioaktiv strahlend, auch davon geht radioaktive Belastung für Mensch und Umwelt aus. Da es keine Grenze gibt, unterhalb derer Strahlung mit Sicherheit ungefährlich für den menschlichen Organismus ist, mutet der geplante Atommüll-Tourismus unsinnig und fahrlässig an. Auch vor dem Hintergrund, dass bereits weitere Transporte mitgedacht werden. Die Lagergenehmigung für das AZR genannte „Abfall-Zwischenlager“ in Grafenrheinfeld sieht vor, dass bis zu 20 % des Einlagerungvolumens mit Atommüll von anderen AKW-Standoerten von PreussenElektra bestückt werden können - allerdings für einen „begrenzten Zeitraum“. Von maximal 10 Jahren ist die Rede. Sollte das eingehalten werden, stünden also nach spätestens 10 Jahren erneut fragwürdige Transporte an. Sollte das umstrittene Zentrallager in Würgassen tatsächlich erstellt werden, könnte dann die Rückreise des Strahlenmülls tatsächlich wieder nach Würgassen führen! Um von dort - sollte Schacht Konrad tatsächlich irgendwann als Endlagerstätte für schwach- und mittelradioaktiven Müll zur Verfügung stehen - in das alte Bergwerk transportiert zu werden.
Verantwortlichen Umgang mit Weitblick kann das SWAB darin nicht erkennen - doch genau das wäre für den Umgang mit den gefährlichen Stoffen erforderlich!
Das Risiko wird der Bevölkerung aufgebürdet.
Atommülltransporte nach Grafenrheinfeld
Weitere Atommüll-Transporte + weiterer Atommüll nach Grafenrheinfeld
Das Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft reagiert mit Sorge auf die Ankündigung der geplanten Einlagerung externer schwach- und mittelradioaktiver Atom-Abfälle in das Grafenrheinfelder Atommüll-Lager BeHa.
Laut Genehmigung dürfen 20 % des bewilligten Inventars aus Fremdabfällen bestehen, d.h. es können 20 % mehr dieses Atommülls eingelagert werden, als beim AKW-Betrieb angefallen waren.
Der Bevölkerung und den betroffenen ArbeitnehmerInnen wird diese zusätzliche Strahlenbelastung zugemutet.
Der Atommüll soll vom AKW-Standort Würgassen kommen, das sich im Rückbau befindet. Irritierend ist dabei, dass der Standort Würgassen über ein eigenes Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle verfügt. Weshalb wird der Atommüll nicht dort eingelagert? Bzw. weshalb soll er nicht dort verbleiben? Sollte es bereits voll sein? Das wäre ein Hinweis auf eklatante Planungsfehler.
Oder steht es dem dort von der BGZ geplanten Logistikzentrum im Wege und soll deshalb geräumt werden?
Da keine Konditionierungsanlagen an den einzelnen Atommüll-Entstehungsstandorten eingerichtet wurden, plant man ein zentrales Eingangs- bzw. Bereitstellungslager für die gesamte Menge an schwach- und mittelradioaktiven Abfällen, um diese zu konditionieren und zur endgültigen Langzeitverwahrung nach Schacht Konrad (soll 2027 betriebsbereit sein) zu transportieren. Schacht Konrad steht wegen großer Zweifel an seiner Eignung in heftiger Kritik - Kritik gibt es auch am geplanten Logistik-Zentrum. Dieses soll ebenfalls 2027 in Betrieb gehen, laut BGZ-Sprecher Hendrik Kranert sei man derzeit um ca. ein Jahr in Verzug. Ein TÜV-Gutachten hat bescheinigt, dass ein Eingangslager in dieser Dimension und Ausführung nicht zwingend notwendig ist. Es gibt noch keine endgültige Entscheidung des Bundesumweltministeriums für das Logistikzentrum Würgassen. Möglicherweise wird es - wie von den Kritikern gefordert - ein transparentes Auswahlverfahren geben - was die Standort-Festlegung aufheben würde.