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Countdown erfolgreich!

Countdown am AKW Grafenrheinfeld am 31.Mai 2015 mit Dr. Hubert Weiger! 
Bilder unter Main-Post!

Am Sonntag, 31.Mai 2015 sind ca. 120 BesucherInnen der Einladung des Schweinfurter Aktions-Bündnis
gegen Atomkraft gefolgt, um in der Zeit von 23.00 - 00.15 Uhr die Countdown-Veranstaltung zur Abschaltung
des AKW Grafenrheinfeld aktiv zu zelebrieren! 

Vor der Kulisse des AKW - auf einem Hänger - befand sich die Bühne und Matze Rossi, der bekannte
Schweinfurter Musiker, machte den Anfang und begeisterte mit seiner stimmungsvollen und emotionalen
Darbietung.


Anschliessend gab es die offizielle Begrüßung aller Countdown-TeilnehmerInnen durch Babs Günther,
Sprecherin des Schweinfurter Aktions-Bündnis gegen Atomkraft - eingefunden hatten sich
AtomkraftgegnerInnen aus der nahen Region, aus Bamberg, Coburg, Kulmbach,dem Fichtelgebirge,
Regensburg, Erfurt, Weimar, Bamberg, Aachen ... usw.

Die BesucherInnden hatten viele Lichter mitgebracht - damit es nicht zu dem Szenario kommt, vor
dem die AtomkraftbefürworterInnen über Jahrzehnte gewarnt hatten: "Wenn die AKWs abgeschaltet
werden, gehen die Lichter aus..."

Babs Günther nannte den Anlass für den Countdown - die geplante Abschaltung des AKW Grafenrheinfeld -
einen Grund zu großer Freude. Da E.on "Spielchen betreibe", werde der alte Atommeiler nun doch nicht
am 31.Mai um 24.00 vom Netz gehen, sondern länger am Netz bleiben: bis zum 20.06.15 ... oder auch
nicht? Doch man könne sicher sein, dass die endgültige Abschaltung in 2015 erfolgen wird - der 31.12.15
ist der gesetzlich festglegte Abschalttermin. 
Das Schweinfurter Aktions-Bündnis nutze die Chance für eine Countdown - "Generalprobe“! 

Grafenrheinfeld bleibt Atomstandort. Die offenen Fragen zu Stilllegung / Rückbau / Atommülllagerung
im unsicheren Standortlager/ der Verbleib des gesamten radioaliven Inventars und die damit verbundene
weitere Gefährdung für Mensch und Umwelt - das alles zeige, wie wichtig und nötig die weitere sollidarische
Anti-Arom-Arbeit sei. 

Karin Zieg, Bündnismitglied, Anti-Atom-Aktivistin aus Bamberg, die schon gegen das in Viereth geplante
AKW gekämpft hat, sagt in ihrem Grußwort:  "Das Schlimmste ist vorbei - wir haben verdammtes Glück
gehabt!", sie ging auch darauf ein, dass Bamberg in der Hauptwindrichtung liegt und bei einem schweren
Zwischenfall radioaktiv verseucht worden wäre - dennoch befinden sich viele der Notunterkünfte laut
Evakuierungsplan in dieser Region. Karin Zieg berichtet über ihre persönlche Betroffenheit,ihren Protest
gegen die radioaktive Gefährdung und übergibt ein historisches Plakat an Babs Günther.

Petra Filbeck, Sprecherin der BAAK ( Bayern-Allianz für Atomausstieg und Klimaschutz) betonte in ihrem
Grußwort die Notwendigkeit des zügigen Atomausstiegs und des Ausbaus von Windkraft und Solarenergie.
Man werde Ministerpräsident Seehofer diesbezüglich weiter fordern!

Dr. Hubert Weiger, der Vorsitzende von BUND und Bund Naturschutz in Bayern hielt eine informative und
packende Rede. Die Entscheidung für ein AKW in Grafenrheinfeld bezeichnete er als politisch von langer
Hand vorbereitet, er betonte auch die Notwendigkeit von Effizienz und Energieeinsparung sowie des
Umstiegs auf 100% Erneuerbare Energien. Dr. Hubert Weiger betonte die Bedeutung des jahrzehntelangen
Widerstandes gegen Atomkraft und zeigte sich sicher, dass die Entscheidung für den Atomausstieg in
Deutschland daurch beeinflusst war - daher sei auch die bevorstehende Abschaltung des AKW Grafenrheinfeld
ein Erfolg des dauerhaften Engagements der AtomkraftgegnerInnen. Da noch weitere AKWs am Netz sind und
die dauerhafte Lagerung des Atommülls - der für eine Million Jahre sicher abgeschirmt werden müsse - ein
bislang ungelöstes Problem darstelle, sei klar, dass der Widerstand und der Druck nicht nachlassen dürfe. 

Nach intensiven "Abschalten" - Rufen wurde das AKW um Mitternacht lautstark "heruntergezählt". Auf das
gelungene Ereignis der symbolischen AKW-Abschaltung wurde dank einiger Sekt-Spenden angestossen.

Robert Bersch-Laaks vom Aachener Anti-AKW-Bündnis  informierte kurz über die kritische Situation beim
AKW Tilhange in Belgien, Nahe Aachen, bevor er für den musikalischen Ausklang sorgte.

Versammlungsleiter Edo Günther (BN - Kreisgruppenvorsitzender) erklärte die Countdown - Generalprobe
pünktlich um 00:15 als erfolgreich und beendet.